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Groß Zicker

Lage auf Rügen
Lage Groß Zicker

1252 hatten die Zisterzienser-Mönche des Klosters Eldena den nördlichen Bereich der Halbinsel, die wir heute als Mönchgut kennen, zum Lehen bekommen. Um 1295 wurde „dat Mönke Guedt“ urkundlich genannt. 1360 erweiterte das Kloster durch Zukauf des südlichen Teils mit Zicker seinen Einflussbereich. Der Mönchgraben bei Baabe stellte die Grenze dar zwischen geistlicher und profaner Welt. So konnten sich hier – obwohl das Mönchgut 1535 im Zuge der Reformation an die pommerschen Herzöge fiel – die alten Sitten und Gebräuche fast bis in unsere Zeit hinein halten. Erst das Entstehen der Seebäder und der damit einsetzende Bäder-Tourismus beendete diese Abgeschiedenheit des Mönchguts.

Es gibt nicht viele Orte, die in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz stehen – Groß Zicker ist einer davon. Im südlichen Teil des Mönchgut gelegen, zeigt dieser schon seit dem 12. Jahrhundert bestehende Ort immer noch die Merkmale einer traditionelle Ansiedlung, deren Bewohner damals als Fischer und Bauern ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Dorfstraße ist mit Kopfsteinen gepflastert und führt aus dem Ort hinaus in die Wiesen und Berge des Zickerschen Höfts. Die Häuser sind reetgedeckt und umgeben von gepflegten Bauerngärten.

Pfarrwitwenhaus in Groß Zicker

1723 entstand das „Pfarrwitwenhaus“, ein Lehm-Fachwerkhaus im Stil eines niederdeutschen Hallenhauses, der im Mönchgut allgemein üblichen Bauweise. Heute ist hierin ein Museum untergebracht. Linden umgeben die 1380, also nur kurze Zeit nach dem Erwerb des Landes durch das Kloster erbaute gotische Backstein-Kirche. Ihre bunten Glasfenster und das Fundament aus Feldsteinen machen sie zu einem sehenswerten Anziehungspunkt für Besucher des Ortes Groß Zicker.

Nicht sakral, sondern geradezu profan: Es gibt auch einen Hafen. Hier kann man sich mit  frischgeräuchertem Fisch stärken, um für den Aufstieg auf den „nebenan“ liegenden, fast 70 Meter hohen Bakenberg gewappnet zu sein. Von hier oben bieten sich phantastische Ausblicke über die Buchten des Mönchguts, die Hagensche Wiek, den Rügischen Bodden bis hin zur Insel Vilm.