Seite wählen

 Caspar David Friedrich

Einer der namhaftesten Vertreter der Romantik war Caspar David Friedrich. Zu Rügen hatte der 1774 in Greifswald geborene Maler ein ganz besonderes, geradezu inniges Verhältnis. Mit den Gemälden „Kreidefelsen auf Rügen“, „Rügenlandschaft mit Regenbogen“, „Mönch am Meer“, „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ hat er seine Zuneigung zu Rügen deutlich gemacht. Motive der Insel und seiner Greifswalder Heimat – hier besonders die Ruine des Klosters Eldena – finden sich in etlichen weiteren Bildern.

Sein wohl berühmtestes Gemälde ist der „Kreidefelsen auf Rügen“. Lange Zeit hielt sich die Vorstellung, er habe hierin die Wissower Klinken verewigt. Doch die gab es damals – 1818 – so noch gar nicht. Zu der Zeit war dieser markante Kreidefelsen noch mit Gras, Buschwerk und Bäumen bewachsen. Und seit dem Steilküsten-Abbruch in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2005 gibt es diese Klippe, die als „das“ Wahrzeichen Rügens gesehen wurde, auch nicht mehr. Insofern stellt Caspar-David Friedrich mit seinem „Kreidefelsen am Meer“ etwas dar, was für Rügen stand und immer stehen wird – die Kreide-Küste in all ihrer Schönheit.

Doch nicht nur in Gemälden, auch in einer Vielzahl von Federzeichnungen und -Skizzen hat er das Rügen seiner Zeit dokumentiert. Mehrere Sommerreisen, sogar seine Hochzeitsreise 1818 führten ihn auf die Insel. Dabei sammelte er die Eindrücke, die er später im heimischen Atelier in Bilder fasste. Es wurden bewusst unterschiedliche Eindrücke zu einem neuen Werk verarbeitet. 

Caspar David Friedrich hat also nicht schlicht Natur und Landschaften abgebildet, sondern schuf Kompositionen. Damit folgte er dem „Zeitgeist“, den Vorlieben und Vorstellungen seiner Kunden, den Käufern seiner Gemälde. Denn er gehörte – damals ein Novum – zu den ersten freien Künstlern, die ihre Werke auf dem freien Markt anboten und nicht im Auftrag anderer malten oder deren Lebensunterhalt von finanzstarken Gönnern gesichert wurde.

Auch wenn Caspar-David Friedrichs Skizzen, Aquarelle und  Federzeichnungen vielfach keiner originalen Ansicht folgen, sind sie für Geologen und andere Forscher dennoch von großem Wert. Da er in der Wiedergabe auch kleinster Einzelheiten ausgesprochen „pingelig“ war, lässt sich in seinen Darstellungen recht genau die damalige Formation der Kreideklippen erkennen. Damit gab er die Möglichkeit, die Entwicklung der Küste in den Folgejahren nachzuvollziehen.

Am 7. Mai 1840 starb Caspar David Friedrich in Dresden. Wie kaum ein anderer hat er  – neben Philipp Otto Runge – die deutsche Romantik geprägt und wesentlich beeinflusst. Seine wichtigsten Werke hängen in der Galerie der Neuen Meister in Dresden, in der Kunsthalle in Hamburg sowie in der Glyptothek in Kopenhagen.

Erst 2010 setzte ihm seine Geburtsstadt Greifswald ein spätes Denkmal.

Kreidefelsen auf Rügen von Caspar David Friedrich (um 1818)

Weitere Informationen

Wikipedia
Caspar David Friedrich 

Gesellschaft
Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich
Kreidefelsen auf Rügen